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SCHULNEUBAU NAMDO

In den Jahren 2019-2021 ist mit maßgeblicher Unterstützung des Schulvereins Lo-Manthang in Namdo eine neue Schule entstanden, bestehend aus 5 Gebäuden und einem Toilettenhaus.  Ein Neubau war notwendig geworden, weil die bestehenden alten Lehmgebäude 2018/2019 durch langen Regen im Sommer und heftige Schneefälle im folgenden Winter so stark beschädigt worden waren, dass Reparaturen nicht mehr möglich waren.  

 

Ausgangslage und Start unseres Projekts sind im folgenden  Video von Yundgung Tsewang Gurung, einem unserer Schulkoordinatoren in Namdo Ende 2019 zu sehen:

2019 wurde gemeinsam mit der Rural Municipality, dem Dorf Namdo, dem Schulkommitee und dem Schulverein entschieden, einen Neubau in Form von modernen, stabilen, wetterfesten und erdbebensicheren Gebäuden zu realisieren, damit der Zugang zu Bildung in Namdo auch in Zukunft gesichert ist.    

 

Der Schulneubau wurde von der gemeinnützigen Organisation REED Nepal „Rural Education and Environment Development“ in Fertigbauweise errichtet. Das inzwischen preisgekrönte Gebäudekonzept wurde von australischen Ingenieuren für die „Australian Himalayan Foundation“ entwickelt, um nach dem verheerenden Erdbeben 2015 schnell und nachhaltig Schulen wiederaufbauen zu können.  

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2021 fand die Einweihung des Schulneubaus statt. Die Gebäude erfreuen sich sehr großer Beliebtheit bei Schülern, Eltern und Lehrern. Helle, warme und moderne Räume schaffen viel bessere Lernbedingungen als zuvor - außerdem kann die Schule nun auch in den Wintermonaten betrieben werden.  
Bei der Einweihung waren alle Bauten voll nutzbar, aber noch nicht in allen Bereichen komplett fertiggestellt. Vor Ort und nach dem Winter 2021/22 festgestellte  Baumängel müssen noch behoben werden. Deswegen finden in 2022 und in 2023 Nachbesserungen an den Gebäuden statt.      

 

Der Schulcampus besteht aus 5 Gebäuden, die insgesamt 8 Klassenzimmer, eine Bibliothek und ein Lehrerzimmer enthalten, sowie einem Toilettengebäude.    

 

Die Gebäude bestehen teils aus einer Stahlrahmenkonstruktion mit vorgefertigten Elementen, teils aus Stein und Stahlbeton. Diese Konstruktion bietet den Vorteil, dass sie stabiler als Steinbauten sind (erdbebenresistent) und der Bedarf an Holz minimiert ist. Holz ist im Upper Dolpo ausgesprochen schwer zu erhalten.  

 

Die Bedachung ist bei allen Gebäuden eine Stahl-Fachwerkkonstruktion mit Metalldach. Schrägdächer sind nötig, um die Dachlast bei Schneefall zu halten und bei Niederschlägen die Trockenheit der Gebäude zu gewährleisten. Wände und Dach sind wärmegedämmt. Diese Bauweise erfüllt alle wesentlichen Bedingungen für ein Schulgebäude:  

 

• wind- und wetterbeständig  

• erdbebenresistent  

• langlebig  

• helle, warme und moderne Räume  

• flexibles und erweiterbares Raumkonzept    

 

Die Gebäude sind einfach mit Tischen, Bänken und Tafeln (Whiteboards) eingerichtet, die Ausführung übernahmen einheimische Schreiner. Das verwendete Holz stammt mit Genehmigung der Nationalparksverwaltung aus dem Shey-Phoksumdo-National-Park.   

Unterricht in hellen  Klassen.webp

Die Finanzierung des Schulneubaus wurde zum größten Teil vom Schulverein über Spenden von Einzelpersonen und Stiftungen ermöglicht. Die örtliche Gemeinde lieferte ihren wesentlichen Beitrag dadurch, dass sie die Bauarbeiten tatkräftig unterstützte und Baumaterialien lieferte. Außerdem beteiligen sich die Regierung von Distrikt und Gemeinde finanziell.    

 

Kosten  

Der Schulneubau (2019-2021) mit allen 6 Gebäuden hat insgesamt 346.560,- CHF gekostet. Davon hat die Distriktregierung 17.000 CHF übernommen.  Die Nachbesserungen in (2022-2023) werden insgesamt voraussichtlich weitere 73.570,- CHF kosten. An den Kosten für die Nacharbeiten beteiligt sich der Schulverein mit 32.230,- CHF.    

 

Nutzung der Gebäude  

Das Lehrerteam hat die ursprünglich vorgesehene Nutzung der Räume umgestellt. Die vom Schulverein geplante Health Station wird voll als Klassenraum genutzt, dafür ein Klassenraum als Bibliothek. Auf letztere sind alle sehr stolz, zumal sie durch gezielte Spenden auch für den Anfang recht gut ausgestattet werden konnte. Die «alte», 2019 zusammengebrochene Health Station war 2021 von der Dorfbevölkerung wieder aufgebaut worden – allerdings nicht so erdbebensicher wie die neuen Schulgebäude – und die Health Assistant hat ihre Arbeit in diesen Räumen aufgenommen.         

 

Aktuelle Lage 2023  

Die letzten Nachbesserungsarbeiten an den Gebäuden und notwendige Drainagearbeiten werden im Sommer 2023 durchgeführt werden. Danach ist der Schulneubau endgültig abgeschlossen.    

 

Dass der Schulneubau – trotz Covid und Lockdowns – so schnell realisiert wurde und anfallende Schwierigkeiten überwunden werden konnten, liegt an der guten Teamarbeit aller Beteiligten über die grossen Distanzen hinweg! Das Bauen während der Covid-Zeit war für alle eine große Herausforderung. Übliche Transportwege über Tibet waren abgeschnitten, Lockdowns führten zu Verzögerungen, auch die Bauabnahme der Bauabschnitte konnte nur mit Verzögerung durchgeführt werden.  

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